Tansu und Kleinmöbel

Die Besonderheiten der japanischen Kommode – Tansu 

Als Schreiner bin ich fasziniert von der Formenvielfalt der verschiedenen Tansu, die in den Abmessungen sehr ähnlich sind. Die Aufteilung der Frontflächen mittels Schubläden, Türen, Schiebtüren, oder einfach Regalflächen, die oft eher willkürlich gesetzt scheinen, folgen aber doch einer eigenen Gesetzmäßigkeit und Ästhetik.

Die Tansu sind sehr leicht gebaut, was dem Grund geschuldet ist, dass bei Feuer oder Katastrophen diese Kästen samt Inhalt so einfacher in Sicherheit gebracht werden konnten. Aus diesem Grund finden sich auch die großen Griffe an den Seiten, durch welche eine Tragestange zum schultern geschoben werden konnten.
Beschläge sind handgeschmiedet, und ergaben nach der Meiji Restitution den Schwertschmieden einen neuen Geschäftsbereich, der Prunk mancher Beschläge ist den repräsentativen Bemühungen geschuldet. Ca. 1865 wurde begonnen, in den Beschlägen die Familienwappen mit einzuarbeiten
Grundsätzlich gibt es in Japan eher wenige Möbel, die sich auf niedrige Tische, Tansu, Kimonoständer, Tansu für Schwerter (Katana-Tansu), Choba-Tansu, Treppen-Tansu (Kaidan-Tansu)- oder Küchen-Tansu (Mizuja-Tansu), Tansu auf Rollen, Tee-Tansu (Cha-Tansu) oder Paravents beschränken.

Material: Meist war der Korpus aus Paulownie (Blauglockenbaum; Kiri) gefertigt, ein schnellwüchsiges und leichtes Holz, aber auch Zeder oder Tanne.
Die Fronten wurden bei den Kimono Tansu auch oft aus Kiri gefertigt.
Bei den reich dekorierten Tansu wurde meist Ulme oder Esche verbaut die durch die schöne Maserung ins Auge sticht.

Oberfläche: Kiri Tansu waren meist roh belassenes Holz, ab und an gebürstet und mit Asche grau gebeizt.
Bei den aufwendig gefertigten Tansu hatte man oft auf eine Veredelung der Oberfläche mittels Urushi zugegriffen.

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